Glücksgeister („Shen“)
Die Glücksgeister, auch als „Nützliche Geister“ oder „Glücksstern“ bekannt, sind positive Energiekräfte, die das Leben eines Menschen in günstige Bahnen lenken. Sie stehen für das Potenzial und die Möglichkeit, dass sich günstige Ereignisse im Leben manifestieren. Kubny beschreibt diese Geister als Einflussfaktoren, die das persönliche Schicksal positiv beeinflussen, indem sie die harmonische Entwicklung der Elemente im Bazi eines Menschen fördern.
- Funktion: Die Glücksgeister stehen in direkter Beziehung zu den Fünf Wandlungsphasen (Holz, Feuer, Erde, Metall, Wasser) und können je nach Balance oder Ungleichgewicht in einem individuellen Bazi-Diagramm wirken. Sie symbolisieren die unterstützenden Kräfte, die einem Menschen helfen, Herausforderungen zu überwinden, und sie stehen oft in Zusammenhang mit förderlichen Beziehungen, beruflichen Erfolgen, finanzieller Stabilität oder emotionalem Wohlstand.
- Positionierung im Bazi: Manfred Kubny betont die Wichtigkeit der „nützlichen Elemente“ im Bazi-Diagramm. Das nützliche Element ist dasjenige, das dem Tagesherren (der zentrale Faktor des Horoskops) Balance bringt und als stärkendes Element für das Gesamtsystem fungiert. Der Glücksgeist ist typischerweise eng mit diesem nützlichen Element verknüpft und wirkt als harmonisierende Kraft.
Beispiele für Glücksgeister im Bazi könnten bestimmte Kombinationen der himmlischen Stämme und irdischen Zweige sein, die im Kontext eines individuellen Schicksals positiv zusammenwirken, um den Lebensweg zu begünstigen.
Unglücksdämonen („Sha“)
Im Gegensatz dazu repräsentieren die Unglücksdämonen negative Einflüsse und Herausforderungen, die das Leben eines Menschen erschweren können. Diese Kräfte stehen symbolisch für Hindernisse, Konflikte und Disharmonien, die das Gleichgewicht der Elemente im Bazi stören. Kubny beschreibt diese Dämonen als destruktive Energien, die das Potenzial haben, Unglück zu verursachen, wenn sie nicht in Balance gebracht werden.
- Funktion: Unglücksdämonen stehen für schädliche Einflüsse, die entweder aus einem Ungleichgewicht der fünf Elemente oder aus schwierigen Konstellationen der himmlischen Stämme und irdischen Zweige resultieren. Sie können äußere Krisen, innere Konflikte, Krankheit, finanzielle Schwierigkeiten oder Beziehungsprobleme verursachen. Diese Dämonen entstehen oft aus einer Überbetonung bestimmter Elemente im Bazi eines Menschen oder aus dem Mangel eines ausgleichenden Elements.
- Positionierung im Bazi: Die Unglücksdämonen stehen im Gegensatz zu den Glücksgeistern und treten besonders dann hervor, wenn das individuelle Bazi-Diagramm in einem Ungleichgewicht der fünf Elemente verharrt. Manfred Kubny betont, dass diese Dämonen besonders dann gefährlich werden, wenn der Tagesherr zu schwach ist, um die negativen Einflüsse abzuwehren, oder wenn destruktive Elemente dominieren.
In der Praxis des Bazi Suanming geht es oft darum, das Vorhandensein und die Wirkung dieser Unglücksdämonen zu erkennen und durch bestimmte Maßnahmen (wie geomantische Veränderungen oder die bewusste Kultivierung von Verhaltensweisen) zu entschärfen.
Kubnys philosophischer Ansatz zu den Geistern und Dämonen
Manfred Kubny erklärt, dass die Begriffe „Geister“ und „Dämonen“ nicht wörtlich als übernatürliche Wesen verstanden werden sollten, sondern als symbolische Repräsentationen energetischer Muster, die im Leben eines Menschen wirken. Er interpretiert sie als archetypische Kräfte im Rahmen des taoistischen Weltverständnisses, das auf der Wechselwirkung von Yin und Yang sowie den fünf Elementen basiert. Der Mensch, eingebettet in die kosmischen Rhythmen, wird von diesen Energien beeinflusst, und die Aufgabe der Bazi-Analyse besteht darin, diese Einflüsse zu entschlüsseln und zu verstehen.
- Yin und Yang: Kubny betont, dass die Geister und Dämonen als Ausdruck von Yin und Yang zu verstehen sind, wobei die Glücksgeister eher Yang-Aspekte verkörpern (aktive, helfende Kräfte) und die Unglücksdämonen eher Yin-Aspekte (passive, blockierende oder zerstörerische Kräfte).
- Fünf Wandlungsphasen: Die Glücksgeister und Unglücksdämonen sind auch in den Kontext der fünf Elemente zu setzen. Ein „Glücksgeist“ könnte ein Element sein, das das persönliche Element des Tagesherren stärkt, während ein „Unglücksdämon“ eines ist, das ein dominierendes oder schwaches Element weiter destabilisiert.
Fazit
In der Sichtweise von Manfred Kubny sind Glücksgeister und Unglücksdämonen integrale Bestandteile des Bazi Suanming, die es ermöglichen, die dynamische Balance der Lebenskräfte eines Menschen zu analysieren. Diese Konzepte sollen helfen, energetische Muster im Leben zu erkennen und zu verstehen, wie man sie harmonisieren kann. Kubny legt Wert darauf, dass das Ziel nicht darin besteht, diese Einflüsse als unausweichliches Schicksal hinzunehmen, sondern sie bewusst zu erkennen und Wege zu finden, um mit ihnen in Einklang zu kommen – sei es durch Selbstkultivierung, äußere Veränderungen oder die bewusste Anpassung an die natürlichen Rhythmen des Universums.